Dieses Whitepaper richtet sich an die SBR Batterie und den SHxxRT Hybrid-Wechselrichter von Sungrow.
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Die Temperatur spielt eine wesentliche Rolle für den Betrieb einer Lithium-Ionen Batterie, denn diese wirkt sich direkt auf die Lade- und Entladeleistung aus. Mit sinkender Temperatur nimmt auch die (Ent-)Ladeleistung ab. Dies sollte beim Aufstellungsort einer Batterie immer berücksichtigt werden.
Die Temperaturgrenzen der Sungrow SBR Batterie liegt für
· die Ladung bei 0°C – 50°C und
· die Entladung bei (-20°C) – 50°C.
Eine geringe Ladeleistung im Winter wird häufig fälschlicherweise als Defekt erkannt. Es handelt sich dabei lediglich um die angepasste Reaktion der Batterie auf die Umgebungstemperatur.
Die Temperatur wirkt sich auch auf die abrufbare Leistung der Batterie aus. Denn mit abnehmender Temperatur sinkt auch die Batteriespannung, da sich der Innenwiderstand der erhöht. So kann es dazu kommen, dass die Batterie nicht die Nennleistung, wie sie im Datenblatt steht, bereitstellen kann. Auch hier handelt es sich nicht um einen Defekt der Batterie. Zur verbesserten Systemstabilität bei schnellen Lastwechseln empfehlen wir daher in den erweiterten iSolarCloud-Einstellungen die Batterie-Auslegungsleistung (= untere Betriebsspannung*Entladestrom) im Reiter „Batterieparameter“ in Feld 4 und Feld 5 durch den Installateur eintragen zu lassen.
Im Allgemeinen ist zur Winterzeit ein Reserve-SOC von 50% zu empfehlen, da sich die Batterie dann in ihrem mittleren Spannungsbereich nahe der Nennspannung befindet.
Zum Erhalt des Reserve-SOC im Winter empfiehlt es sich die Zwangsladung zu aktivieren und nachts aus dem Netz nachzuladen. Setzen sie das Zwangsladungsziel ca. 3% unterhalb des eingestellten Reserve-SOC. Bei einem Reserve-SOC von 50% entspräche dies einem Zwangsladungsziel von 47%.
Mit der Hybrid-Firmware .51.04/.51.05 passt sich der Reserve-SOC im Endkunden-Zugang automatisch an den neuen Wert an. D.h., die Batterie wird aus dem Netz geladen, je nachdem welcher Reserve-SOC eingestellt wird. Diese Strategie ist durchaus im Winter für das Balancing sinnvoll.
Unter Balancing versteht sich das Angleichen der Zellspannungen. Dieser Vorgang äußert sich z.B. durch SOC-Sprünge oder langes Verharren des SOC bei 99% und einer geringen Ladeleistung. Im Sommer fällt das Balancing meist nicht auf, da genügend PV zu Verfügung steht. Im Winter wird die Batterie jedoch meist aus dem Netz geladen. Als Betreiber eine PV-Anlage kann das Balancing kontrolliert angestoßen werden, indem der Reserve-SOC für ein paar Tage auf 90% eingestellt wird. Für ein erfolgreiches angleichen der Zellspannungen muss ca. drei- bis viermal ein SOC von 100% erreicht werden. Danach muss der Reserve-SOC für ein paar Tage auf 5% gesetzt werden, damit die Batterie eine SOC-Kalibrierung vornehmen kann, ein SOC-Sprung ist bei dieser Justierung normal. Wenn der Vorgang beendet ist, kann wieder der gewünschte Reserve-SOC eingestellt werden.
Das Balancing wirkt sich oftmals auch positiv auf den SOH der Batterie aus.
Abkürzungen:
SOC | State of Charge | Ladestand einer Batterie | [%] |
SOH | State of Health | Verbleibendes Kapazitätsvolumen einer Batterie; nimmt mit dem Alter und dem Nutzungsgrad ab | [%] |
Weitere Informationen finden Sie hier im Benutzerhandbuch und in den Schulungen zu Hybrid und Batterie.
Dieses Handbuch richtet sich an qualifiziertes Personal, das für die Installation und die Inbetriebnahme des Wechselrichters zuständig ist, sowie an die Besitzer der Wechselrichter, die mit den Wechselrichtern interagieren können. Lesen Sie das Handbuch und alle anderen zugehörigen Dokumente vor jeglicher Handhabung und Bedienung des Wechselrichters. Dokumente müssen sorgfältig aufbewahrt werden und jederzeit griffbereit sein. Die Inhalte können aufgrund der Produktentwicklung regelmäßig aktualisiert oder überarbeitet werden. Die Informationen in diesem Handbuch können jederzeit ohne Vorankündigung geändert werden. Das neueste Handbuch kann unter http://support.sungrowpower.com/ bezogen werden